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Was wir lesen, wer wir sind - arkadaşlar

Allyship: Freundschaft als Verbündetenschaft. Mit Birgül Demirtaş und Gün Tank

Lesung & Gespräch
Das Titelbild der Veranstaltung zeigt fünf rote Nelken, die auch im Ausstellungsplakat erscheinen. Sie lagen auf den Särgen der Mordopfer des Brandanschlages von Solingen 1993.
Das Titelbild der Veranstaltung zeigt fünf rote Nelken, die auch im Ausstellungsplakat erscheinen. Sie lagen auf den Särgen der Mordopfer des Brandanschlages von Solingen 1993.
24.8.23
19:00 Uhr

Birgül Demirtaş und Gün Tank beim Festival Was wir lesen, wer wir sind - arkadaşlar. Lesungen und Gespräche zur Ausstellung Solingen ’93 Unutturmayacağız! Niemals vergessen!

Für Gün Tank waren es die zahlreichen Gespräche mit Zeitzeuginnen, die ihrem Roman Die Optimistinnen. Roman unserer Mütter trotz seiner fiktiven Handlung eine historische Genauigkeit einschreiben. Ein Drittel der Arbeitsmigrant:innenen der ersten Generation waren Frauen. Ihre Leben, ihre Leistungen, die Freude, aber auch ihre Krisen und Auseinandersetzungen finden sich in der Geschichte Nours, die in den beginnenden Siebzigerjahren aus Istanbul ins Oberpfälzische kommt. Die Frauen im Dorf tragen Kopftuch – Nour Miniröcke, in der sogenannten „Leichtlohngruppe“ werden sie alle schlecht bezahlt. Nour erfährt von den Frauenstreiks für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung und wird selbst Teil der Bewegung. Mit dem Roman unserer Mütter wird ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte geschrieben.


Birgül Demirtaş‘ Arbeit richtet ihr Augenmerk verstärkt auf die zweite Generation. Auch hier ist es die Solidarität untereinander, von der sie in Zeitzeug:innengesprächen – nicht nur mit Blick auf die Ereignisse von 1993 – erfahren hat. Die Neunzigerjahre bedeuteten für Communities auch die erneute Suche nach Formen des Selbstschutzes und der Selbstverteidigung: Rauchmelder und Strickleitern, selbstorganisierte Wachen, das Wissen, dass „jeder und Jede als Nächstes betroffen sein [kann]“. Mit dem von ihr mit herausgegebenen Band Solingen, 30 Jahre nach dem Brandanschlag ist eine der zeitgeschichtlichen Aufarbeitungen des Jahres erschienen.

Was wir lesen, wer wir sind - arkadaşlar. Lesungen und Gespräche.

jeweils donnerstags, Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr im Meistermann Saal des Zentrums für verfolgte Künste, Eintritt frei (Termine: 01.06.2023, 15.06.2023, 29.06.2023, 10.08.2023, 24.08.2023, 07.09.2023)


Arkadaşlar [aɾkadaʃˈlaɾ], Freund:innen, ist als Motto unserer Sommerlesungen und Gesprächsabende in An-lehnung an den Ausspruch Lasst uns Freunde sein! Bırakın arkadaş olalım! von Mevlüde Genç gewählt. Arkadaşlar jedoch auch in Anspielung darauf, dass es mutmaßlich vier Freunde waren, die das Haus entzün-det haben, dass die Freundschaft im Sinne eines Zusammenwachsens etwas ist, das wir auch immer wieder kritisch in Frage stellen müssen.

Wie schon im letzten Jahr wollen wir unsere Lesungen als moderierte Gespräche zwischen zwei Autor:innen verschiedener Genres gestalten, die sich schnell auch dem gesamten Publikum öffnen. Kurze Leseblöcke und kleine Performances wechseln dabei ab mit einem Dialog, den wir auch über diesen Sommer hinaus mit Ihnen führen möchten.

Ein Gespräch bestückt mit vielen Beiträgen der deutschen Gegenwartsliteratur, die diese um Perspektiven erweitern, die intersektionale Diskriminierungsrealitäten und Widerstandspraxen ebenso in den Fokus rücken, wie die Geschichten ihrer Protagonist:innen.

Material

Pressespiegel

Aktuelles

Ausschnitt aus Willi Deutzmann, „Kapelle im Frühling (Chicago)“, Öl auf Leinen, 1947, Sammlung Heinz-Willi Müller
14.11.24
9.2.25

Wechselausstellung

:

Solinger Künstler in der Kunstregion Rheinland 1933-1945

Moorsoldaten? Eine Spurensuche

Das Museum Zentrum für verfolgte Künste widmet sich aus Anlass des 650. Jubiläums der Stadtgründung der Kunstszene in Solingen zwischen 1933 und 1945.

Carl Rabus, Selbst in Spiegelscherbe, 1943, Öl auf Leinwand, Foto: Daniela Tobias © Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider
20.10.24

Führung

:

Öffentliche Sonntagsführung in der Dauerausstellung

Eine Entdeckungsreise durch unsere Sammlung

Im Zentrum für verfolgte Künste können Sie Künstler:innen entdecken, die über die letzten Jahrzehnte in Vergessenheit geraten sind.

Karl Schwesig, Judenlazarett (Camp de Noé), 1947/48, Öl auf Leinwand, Foto: Daniela Tobias © Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider, gefördert durch die Kulturstiftung der Länder
27.10.24

Führung

:

Öffentliche Sonntagsführung in der Dauerausstellung

Eine Entdeckungsreise durch unsere Sammlung

Im Zentrum für verfolgte Künste können Sie Künstler:innen entdecken, die über die letzten Jahrzehnte in Vergessenheit geraten sind.